Lima – Metropole an der Pazifikküste

Bereits im Frühjahr 2023 hatte ich mich für ein Auslandssemester an meiner Universität eingeschrieben. Die Wahl des Ziellandes und der Partnerhochschule begrenzte sich für mich persönlich auf Lateinamerika, da ich erstens mein Spanisch verbessern wollte und zweitens längere Zeit von zu Hause weg wollte – Erfahrungen sammeln. So entschied ich mich schließlich für ein halbes Jahr an einer Universität in Santiago de Chile. Begleitet wurde ich von einer Studienkollegin, die zusammen mit mir das Semester in Chile bestreiten sollte. Um das Bestmögliche daraus zu machen, wollten wir uns bereits 1-2 Wochen vor Semesterbeginn auf den Weg machen, um noch Peru zu bereisen. So ging es dann am 16.02.2024 bereits früh morgens los zum Flughafen München. Erst da wurde mir so richtig bewusst, dass ich jetzt rund 12 000 km entfernt von zu Hause in einem anderen Land leben werde für ein halbes Jahr. Dennoch, die Vorfreude und Anspannung waren groß. Ich hatte vieles von Lima, der Hauptstadt Perus, gehört – sowohl Positives als auch Negatives. 

Sonnenaufgang über Deutschland

Erste Eindrücke von Lima

Südamerika – ein Kontinent voller Naturschönheiten und Reich an Kultur. Doch den Medien zufolge auch ein Kontinent voller Gewalt, Armut und Kriminalität. Um ehrlich zu sein, hatte ich enormen Respekt davor, nach Südamerika zu reisen, geschweige denn ein halbes Jahr dort zu leben. Besonders bei Lima wurde ich oft zur Vorsicht gewarnt, unzählige Regeln die als Tourist beachtet werden müssen, man solle sich nicht als Tourist zeigen, um nicht ausgeraubt zu werden. Abends angekommen in Lima, haben wir uns erstmal ein überteuertes Flughafentaxi gegönnt, anstatt wie die Einheimischen einen Uber zu bestellen. Nichtsdestotrotz, fuhren wir aus dem Flughafengelände raus, welches sich im Stadtteil „Callao“ befindet – einer relativ armen Gegend von Lima. Genau so hatte ich mir Südamerika vorgestellt – Straßenhunde, chaotischer Verkehr, Häuser die beinahe in sich zusammenfallen,… Doch wurde ich später vom Gegenteil überzeugt!

Atemberaubende Küste und Häuser im Kolonialstil

Nachdem wir unseren Jetlag ausgeschlafen hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung „Barranco“ – einem kleinen Stadtteil im Süden Limas. Der Teil Limas gilt generell als sicher und ist bekannt für seine Häuser und Straßen welche im spanischen Kolonialstil errichtet sind. Schnell bemerkten wir auch, dass man hier nicht an jeder Straßenecke sofort ausgeraubt wird und es eine große Rolle spielt, in welchem Bezirk und in welcher Straße man sich aufhält. 

Typische Straße in Barranco
Kirche "La Ermita" in Barranco

Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang durch den modernen Bezirk „Miraflores“ obwohl Barranco und Miraflores direkt nebeneinander liegen, könnten sie unterschiedlicher kaum sein – etwas, das ich bisher nur in Südamerika gesehen habe. Miraflores liegt direkt an der Pazifikküste auf einer Klippe. Hier befinden sich zahlreiche Luxushotels, Bürogebäude und Shoppingmalls. Der Küstenabschnitt von Miraflores ist knapp 4 km lang und mit zahlreichen Parks angelegt.

Klippen von Miraflores
Hotels in Miraflores

Fazit von Lima

Lima ist eine enorm große Stadt. Zwar war ich zuvor bereits in London und Paris, beides ebenfalls sehr große Metropolen, allerdings ist Lima flächenmäßig bisher vermutlich die größte Stadt die ich je gesehen habe. Auch aus dem Flugzeug – soweit das Auge reichte nur Gebäude. Mit dieser Größe kommt natürlich auch das gewisse Maß an Kriminalität, sei es „nur“ Taschendiebstahl oder schwerwiegendere Delikte. Allerdings habe ich bereits in den zwei Tagen hier bemerkt, dass gesunder Menschenverstand, Vorsicht im Umgang mit Wertgegenständen und Grundkenntnisse in Spanisch (nicht einmal am Flughafen wurde Englisch gesprochen) das A und O sind. 

Lima hat mich überzeugt, auch wenn ich mich anfangs etwas unwohl gefühlt habe. Allerdings bin ich der Meinung, lieber einmal etwas zu vorsichtig sein, als einmal zu wenig vorsichtig. Was die nächsten Tage noch kommen sollte, wird mich nur noch mehr überraschen!

Abflug von Lima mit Blick auf Miraflores

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